Wendemanöver

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Der Zusammenbruch der DDR und der Mauerfall kamen überraschend, und Kohl nutzte die Gelegenheit zur Einleitung der deutschen Wiedervereinigung. Diese offizielle Lesart wird jedoch in Frage gestellt: Die Hauptakteure der Wende waren nicht überrascht, sondern es handelte sich um das Ergebnis langjähriger konspirativer Verhandlungen und geheimdienstlich gesteuerter Aktionen zwischen West und Ost. Bereits Anfang der 80er-Jahre gab es geheime Gespräche über eine Öffnung der Mauer. 1983 vermittelte Franz-Josef Strauß der wirtschaftlich angeschlagenen DDR einen Milliardenkredit, der diese Sondierungen unterminierte. Doch die Hilfe war nicht nachhaltig: 1986 prognostizierte das Ministerium für Staatssicherheit den wirtschaftlichen Zusammenbruch der DDR in spätestens vier Jahren. 1987 signalisierte Gorbatschow Kohl eine Lösung der deutschen Frage, doch 1988 ignorierte Kohl Gorbatschows Vorschlag. Sein Ziel war eine Konföderation, nicht die Wiedervereinigung, da er an seinem Wahlsieg zweifelte. Geheime Treffen fanden bis zum Mauerfall direkt hinter dem Todesstreifen statt. Das Buch beleuchtet die politischen Intrigen hinter den Kulissen: Was geschah wirklich? Gab es Zusammenhänge zwischen den vermeintlichen RAF-Morden und der Wende? Und wo blieben die Devisenmilliarden der DDR?