Chana - eine mexikanische Frau an der pazifischen Küste Oaxacas
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Die Lebensgeschichte der Feliciana Luís Avendańo, kurz Chana genannt, beschreibt aus ethnologischer Perspektive die soziale Praxis dieser Frau, die in Puerto ngel an der Pazifikküste Mexikos lebt: Die Arbeiterin, die im Strandrestaurant für ihre informelle Arbeit einen spärlichen Lohn erhält. Die Hausfrau, die sich in der Abgeschlossenheit ihres Hauses sicher fühlt und ihr schwaches soziales Netzwerk durch die Wahlverwandtschaft mit einer gringa stärkt. Die Ehefrau, die ihrem untreuen Ehemann trotz allem einen zentralen Platz in ihrem Leben einräumt. Die gläubige Katholikin, die durch ihre Konformität mit katholischen Wert- und Moralvorstellungen ein positives Selbstbild erzeugt. Die Mutter, die ihren sieben Kindern eine schulische Ausbildung ermöglicht, um ihnen Lebensoptionen zu eröffnen, die sie selber nie gehabt hat. Die Rezeption der psychischen und physischen Erfahrungen in den Erzählungen Chanas relativieren die Distanz zu dieser Frau am unteren Ende des mexikanischen Sozialgefüges. Die transparente Gestaltung aller Interviews und der Textkonstruktion durch die Autorin fordert dazu auf, kulturelle und soziale Grenzen als durchlässig zu betrachten. Dieses Buch beinhaltet die subjektive und kreative Konstruktion der Erinnerung im Rahmen einer ethnologischen Begegnung. Dabei spielen die hohen Werte von Respekt und Wertschätzung, die die Lebensgeschichte der Protagonistin begleiten, eine herausragende Rolle.