Bildung als Selbstverwirklichung

Kaum ein Begriff hat in den vergangenen Jahrzehnten eine derart steile Karriere gemacht wie das Wort Selbstverwirklichung. Doch die genauere Analyse zeigt, dass es der inhaltlichen Erschließung bedarf, um seine wissenschaftliche Relevanz unter Beweis zu stellen. Dieses Buch will begriffliche Klärung leisten. Die Autorin erarbeitet grundlegende Deutungsmöglichkeiten. Dabei zeigt sich, dass jede Deutung für ein bestimmtes Verständnis vom Menschen, seiner Freiheit und Bestimmtheit steht. Am Beispiel von Jean Paul Sartre, Abraham Maslow und Romano Guardini werden drei exemplarische Modelle entfaltet, die den Unterschied zwischen Selbstentwurf, Selbstentfaltung und Selbstverwirklichung deutlich machen. Diese begriffliche Präzisierung erschließt das Phänomen Selbstverwirklichung für den pädagogischen Diskurs. Wenn Selbstverwirklichung - wie diese Arbeit zeigt - die Bildung des mündigen, verantwortlichen Menschen bedeutet, dann handelt es sich um einen Grundbegriff der Pädagogik, der mitten hinein gehört in die Diskussion um das, was Bildung ist.