Zerbrochener Spiegel
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Aufgrund des Holocausts, der Wiedervereinigung und der Globalisierung haben die nationalen, marxistischen und modernisierungstheoretischen Darstellungen der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts an Überzeugungskraft verloren. Wie kann man nach dem „Ende der historischen Meistererzählung“ noch eine deutsche Zeitgeschichte im europäischen Kontext schreiben? Konrad Jarausch und Michael Geyer, die seit Jahrzehnten in den USA lehren und sich einen distanzierten Blick auf die deutsche Gegenwart bewahrt haben, unternehmen nun den Versuch, die deutsche Geschichte des vergangenen Jahrhunderts neu zu deuten. Dabei gehen sie von dem Kontrast zwischen den anfänglichen Katastrophen und darauf folgenden Lernprozessen aus, betonen die Brüche statt der Kontinuitäten und wenden sich bislang vernachlässigten Themen zu wie etwa der Bedeutung der Zuwanderung, der Frauenemanzipation, der Massenkultur und der Suche nach einer neuen nationalen Identität.