Memento Frauenkirche

Der Wille zum Wiederaufbau der Frauenkirche war in Dresden über 45 Jahre nicht erlahmt. Freilich war die Frauenkirche eines der eindrucksvollsten Mahnmale gegen Krieg und Zerstörung.1977 schrieb Chefkonservator Hans Nadler, verantwortlich für die Denkmalpflege in Sachsen von 1949-1982: „Man wird vom Mahnmal. zu einem Gedenkraum des aktiven Handelns im Sinne der Verhinderung solcher Ereignisse, die zur Vernichtung des originalen Baues führten, kommen, das heißt, der Wiederaufbau muss von einer geistigen Idee getragen werden und wieder Anliegen des Volkes als Ganzes sein. Denkmale reduzieren sich eben nicht nur auf ihre materielle Substanz, sie tragen eine Botschaft in sich. Es ist hier die Botschaft einer herausragenden architektonischen und statisch-konstruktiven Leistung, der Gestaltung einer Stadt, es ist die Botschaft des Willens zu Versöhnung und Neubeginn, ohne die Botschaft von Zerstörung als Folge unrechter Gewalt zu verdrängen. Dies ist der Sinn. des archäologischen Wiederaufbaues der Kirche, durch den aufgrund der hervorragenden Quellenlage das genaue Bild des Ursprünglichen wieder geschaffen und darin gleichzeitig alle verbliebenen originalen Teile bewahrt werden konnten. Aus dem Geleitwort von Gerhard Glaser Landeskonservator des Landesamtes für Denkmalpflege i. R. Mitglied des Stiftungsrates der Stiftung Frauenkirche Der Fotograf, Dieter Krull und der Autor, Dieter Zumpe, haben den Wiederaufbau der Frauenkirche in allen Stadien begleitet – von der Bürgerinitiative bis zur Kirchenweihe im Herbst 2005. Der vorliegende Bildband bietet einzigartige Einblicke in die Chronologie des Wiederaufbaus, grandiose Momentaufnahmen und Dokumente einer in dieser Form einmaligen Wiederaufbaugeschichte. Während die Vorauflage mitten im Prozess des Wiederaufbaus im Sommer 2001 eine „Zwischenstand“ dokumentierte ist die Neuauflage Zeugnis der Vollendung und damit eine vollständige Chronik des Geschehens. Ergänzt um die wichtigen Aspekte der baubegleitenden Planung ist dieser Band Zeitdokument und Bauchronik in einem und überdies ein Bildband mit hoher Emotionalität.