Weggerissen

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In Kanada, in meiner Wohnung im 12. Stock, fühle ich mich gefangen in meiner Vergangenheit und meinen Gedanken. Immer wieder sage ich mir: "Schreib, Gisela, schreib, berichte über deine Vergangenheit. Jetzt ist es Zeit." Ich erinnere mich an einen entscheidenden Moment, als ich mit meiner Mutter und anderen vor Mengele stand, dem SS-Mann, der über Leben und Tod entschied. Mama war im Ghetto von Theresienstadt grau geworden, und als Mengele mit seinem Stab auf sie zeigte, hielt sie sich an mir fest. Ich bat sie, bei mir zu bleiben. Doch Mengele wies uns in verschiedene Richtungen. Als er mich fragte, warum ich bei meiner Mutter bleiben wolle, erklärte ich, dass ich es meinem Bruder versprochen hatte. Er ließ mich kurz reden, doch schließlich zogen die Frauen in KZ-Uniformen Mama weg. Ihr verzweifelter Schrei: "Gisela, komm doch!" hallt in meinem Kopf nach. Ich wurde zur Seite der Überlebenden gezogen und sah Mama, Papa und Manfred nie wieder. Diese Erinnerungen sind tief in mir verwurzelt und prägen mein Leben bis heute.