Prosa des Absurden
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Wenn von dem Absurden in der Literatur die Regel ist, denkt man zumeist an das Theater des Absurden - weniger dagegen an die Prosa des Absurden. Dies ist insofern erstaunlich, als beispielsweise für Beckett - der mit seinen Stücken Warten auf Godot und Endspiel das Theater des Absurden wohl am nachhaltigsten geprägt hat - „Theater (.) zunächst eine Erholung von der Arbeit am Roman“ war. Ebenso markieren auch im Falle Wolfgang Hildesheimers, der für gewöhnlich als der bedeutendste deutschsprachige Autor des Theaters des Absurden angeführt wird, die absurden Theaterstücke lediglich eine kurze Übergangsphase zwischen dem satirisch-grotesken Frühwerk und seiner in den 60er und frühen 70er Jahren verfassten Prosa des Absurden, der Hildesheimer nicht anders als Beckett wesentlich mehr Bedeutung beimaß als seinen Theaterstücken. Die vorliegende Studie möchte vor diesem Hintergrund Themen, Strukturen und geistige Grundlagen der Prosa des Absurden herausarbeiten. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der deutschsprachigen Prosa des Absurden, insbesondere auf dem Werk Wolfgang Hildesheimers, Ilse Aichingers, Thomas Bernhards und Ingeborg Bachmanns. Im ersten Teil der Studie wird jedoch auch ausführlich auf philosophische Hintergründe des Konzepts des Absurden sowie auf das Werk Albert Camus', Jean-Paul Sartres und Samuel Becketts eingegangen, auf das sich die deutschen Autoren bei der Entwicklung ihrer eigenen literarischen Konzepte nach 1945 bezogen. Daneben bemüht sich die Studie auch um eine Abgrenzung zwischen dem Grotesken und dem Absurden in der Literatur.