Arabesken
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Die Arbeit wurde 1998 mit dem Elisabeth-Selbert-Preis des Landes Hessen ausgezeichnet. Das Fremde verstehen ist Verlockung für Sinne und Geist. Die Autorin folgt der in ihrer pädagogischen Praxis durch Berbermädchen aus Marokko ausgelösten Neugier in die wohl letzte archaische und schriftlose Kultur im Mittelmeerraum. Phänomenologisch und rekonstruktionslogisch erschließt sie die kulturspezifische Regulierung der Sexualität, archaische Formen der Achtung der Menschenwürde, die Frauentauschlogik im Alltag, im Koran, in Berbermythen und die dazu passenden männlichen und weiblichen Habitusformationen. Am Beispiel der Geschichte einer Berberfamilie mit 26 Jahren Arbeitsmigration nach Deutschland verdeutlicht sie den Umbruch in die Moderne: «Die Tochter ist der Vater geworden.» Wie auch immer Leserinnen und Leser interessiert sind – methodisch, pädagogisch, ethnologisch, soziologisch, psychologisch oder einfach an ihren Nachbarn aus fremder Kultur – sie finden hier einen Beitrag zum Verstehen.