Bürger, Kriminalität und Staat
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Gewalt, mangelnde Sicherheit, Kriminalität - so lauten die Stichworte, die die öffentliche Debatte beherrschen: Ist der Staat nicht dabei, an Halt und Ansehen einzubüßen? Und tut sich gegenwärtig nicht ein tiefer Graben zwischen seinen Leistungen und den Erwartungen der Bürger auf? Sich bei der Auseinandersetzung um solche Fragen nur auf spektakuläre und die gerade aktuellen Erscheinungen zu beschränken, wäre allerdings viel zu einfach. Der Zerfall der Sicherheit ist eine wesentlich umfassendere Entwicklung, die einige Jahrzehnte weit zurückreicht. Die Studie geht der Genese der Unsicherheit nach und ihren Deutungsmöglichkeiten; dabei stützt sie sich auf umfangreiches Datenmaterial. Sie führt die Unsicherheit auf tiefgreifende Wandlungen von Lebensgewohnheiten und des gesellschaftlichen Beziehungsgefüges zurück. Mit ihr liegt der Entwurf einer allgemeinen Soziologie der Kriminalität und ihrer Kontrolle vor. Philippe Robert prüft zunächst, ob und in welchem Maß das Versicherungwesen und der Markt der kommerziellen Sicherheitsunternehmen die Schwächen der öffentlichen Gewalt auszugleichen vermögen. Sodann nimmt er eine sehr detaillierte Analyse der öffentlichen Sicherheitspolitik vor und arbeitet heraus, auf welche Blockaden und Hindernisse sie stößt.