Rührt Euch!
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General Uhle-Wettler ist Kennern militärhistorischer Literatur in Deutschland bestens bekannt. In diesem sehr persönlichen Buch erzählt er erstmals von seinen eigenen Erfahrungen mit der Bundeswehr, der er seit ihrer Gründung 1955/56 angehörte. Wie sich die Bundeswehr seither entwickelt hat und aus welchen Gründen man heute von einer „Krise der Bundeswehr“ sprechen kann, ist Thema dieses Buches. In den Medien dominiert die Berichterstattung über die herrschende Finanzmisere der Bundeswehr; die viel grundlegenderen Fragen, ob und wie sie mit ihrem neuen internationalen Auftrag zu Rande kommt, welche Entwicklung sie in den letzten Jahrzehnten genommen hat und wohin sie ihr Weg führt, werden dabei fast nie thematisiert. Doch genau diese Fragen sind es, die Berufsoffziere und Reservisten der Bundeswehr bewegen. Uhle-Wettler, und das dürfte in der bisherigen Literatur der Bundeswehr einzigartig sein, zitiert ausführlich aus dem zeitgenössischen Schriftverkehr zwischen Militär und Politik im Laufe der letzten Jahrzehnte. Oft deftig im Ton, haben diese Dokumente den Vorteil, stets dokumentarisch genau die jeweils herrschende Stimmung widerzuspiegeln. Eine Authentizität, die im nachhinein angestellten Untersuchungen in der Regel verwehrt bleibt. Für Historiker und Politikwissenschaftler dürfte es schon heute schwierig sein, Unterlagen zu finden, anhand derer sie rekonstruieren können, was beispielsweise die jüngeren Offiziere der Anfangsjahre der Bundeswehr dachten und wie es in der Truppe, also in den Zügen und Kompanien, konkret aussah. Das gleiche gilt für die Aufgaben, die die höheren Kommandeure in den Jahrzehnten des Kalten Krieges zu lösen hatten, um das militärische Instrument der Politik leistungsfähig zu machen. Doch der Autor will nicht nur einen spannenden Beitrag zur Geschichtsschreibung der Bundeswehr liefern, sondern gleichzeitig die Frage beantworten, ob ihr von der Politik vorgegebener Kurs dem ursprünglichen Auftrag der Bundeswehr noch gerecht wird.