Komik und Gefühl in der Kinderkultur
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Komik schafft Distanz auf erheiternde Weise. Mit Bezug auf unterschiedliche Komiktheorien wird in diesem Buch gezeigt, worauf die komplexe Wirkungsweise des Komischen beruht. Einzig die Komik vermag Erkenntnis lachend beizubringen. Die Frage ist, welche Bedeutung diese besondere Form des Erkennens hat, wenn sie sich auf Gefühle bezieht. Gefühle bilden den thematischen Rahmen dieser Arbeit. Sie werden als Phänomene dargestellt, die sowohl am eigenen Leib erlebt als auch mit Abstand dazu wahrgenommen und reguliert werden können. Im Verlauf der kindlichen Entwicklung bilden sich explizite Gefühlsthemen aus. Auf diese reflektieren die ausgewählten Materialbeispiele der Kinderkultur. Für den Bereich der kinderliterarischen Erzählung steht repräsentativ das Werk Paul Maars. Ausgangspunkt sind die Episoden um die Figur des Sams. Diese werden auf der Spur des Komischen mit dem gesamten Werk vermittelt, das sich durch eine Vielfalt an Genres auszeichnet. Sowohl in diesem kinderliterarischen Bereich als auch in den ausführlichen Bilderbuchanalysen wird untersucht, inwiefern die dort dargebotenen individuellen Gefühlsgeschichten im Sinne von Fallbeispielen ästhetische Lerngegenstände zum Thema Gefühl darstellen können. Die Rolle, die der Komik dabei zukommt, ist davon abhängig, in welcher Form sie erscheint - ob beispielsweise als sprachlich vermittelter Witz, als Nonsens oder als bildnerische Groteske, Karikatur oder verfremdende Collage. Ohne Bezug aufeinen Gegenstand ist Komik nichts sagend. Als Phänomen ist sie genuinästhetisch begründet, das heißt zum einen, dass die Erfahrung des Komischenleibgebunden ist, was sich im Lachen äußert, und dass zum anderen die komische Darbietung mit künstlerischen Mitteln geschieht. Auf beiden Ebenen wird ein Abstrahierungsvorgang eingeleitet. Für das Verständnis von Gefühlsprozessen schließlich ist solch ein Abstand die unabdingbare VorausSetzung.