Langfristige Preisbildungsprozesse auf internationalen commodity markets
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Seit mehreren Jahrzehnten ist die Existenz von polymetallischen Vorkommen auf dem Grund der Tiefsee bereits bekannt. Es handelt sich um die riesigen Vorkommen an Manganknollen, welche die terrestrischen Vorkommen der jeweiligen Metallerze um ein zigfaches übertreffen. Der kommerzielle Abbau dieser Lagerstätten am Meeresboden ist in der Vergangenheit bereits diskutiert und verschiedenen Szenarien unterworfen worden. Vor diesem Hintergrund ist es das Anliegen dieser Arbeit, das Potenzial des marinen Bergbaus neu zu bewerten. Dabei sind zwei Aspekte von besonderem Interesse: Zum einen ist die Zahl der Veröffentlichungen zu diesem Thema in der vergangenen 10 bis 15 Jahren stark rückläufig gewesen. Zum anderen sind die wissenschaftlichen Ergebnisse der zurückliegenden 40 Jahre Manganknollenforschung derart widersprüchlich, dass eine auf modernen ökonometrischen Methoden und längeren Betrachtungszeiträumen basierende Untersuchung über die perspektivische Entwicklung des marinen Bergbaus auf neue und zusätzliche Erkenntnisse hoffen lässt. Als weiterer Aspekt kommt eine sich jüngst auf den metallischen Rohstoffmärkten abzeichnende Entwicklung hinzu, welche die perspektivische Entwicklung des Tiefseebergbaus möglicherweise in einem neuen Licht erscheinen lässt. Im ersten Teil der Arbeit werden die Rahmenbedingungen und die theoretischen Grundlagen beleuchtet. Dabei liegt das Augenmerk auf den geologischen, technischen, rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen des Tiefseebergbaus sowie auf Hotellings Theorie erschöpfbarer Ressourcen. Letztere bildet den theoretischen Hintergrund für die ökonometrischen Analysen. Dadurch werden potenzielle Einflussgrößen für den Preis einer erschöpfbaren Ressource identifiziert, systematisch erfasst, deren Wirkung im Modell beschrieben sowie Thesen über die Art der Wirkungszusammenhänge zwischen den jeweiligen Einflussgrößen einerseits und dem Ressourcenpreis andererseits formuliert. Diese postulierten Zusammenhänge werden im zweiten Teil der Arbeit den empirischen Ergebnissen verschiedener ökonometrischer Analysen gegenübergestellt. Das Hauptanliegen besteht in der Entwicklung eines geeigneten Prognosemodells, um das zukünftige Potenzial des Tiefseebergbaus mit Hilfe regressierter Preise und prognostozierter Kosten bewerten zu können. Im Zuge der Modellentwicklung werden verschiedene ökonometrische Schätzungen modelliert (multiple OLS-Regressionen und ARIMA-Modelle), die dann bzgl. der formulierten Themenstellung bewertet und respezifiziert werden. Auf diese Weise ist ein Modell entwickelt worden, welches die für das zukünftige Potenzial des marinen Bergbaus relevanten Einflussfaktoren identifiziert, die Zusammenhänge quantifiziert sowie sich durch sehr gute Prognoseeigenschaften auszeichnet. Christian Hartmann, Jahrgang 1976, studierte von 1996 bis 2002 Volkswirtschaftlehre und Internationales Management an der Universität zu Köln, der Hochschule St. Gallen (Schweiz) und der Norwegian School of Economics and Business Administration in Bergen (Norwegen). Von 2003 bis 2005 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Staatswissenschaftlichen Seminar der Universität zu Köln. Im Jahr 2005 promovierte er bei Prof. Dr. S. Wied-Nebbeling zum Dr. rer. pol.