Veränderung und Stabilität
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Normen und Werte in islamischen Gesellschaften sind Hauptthemen des vorliegenden Sammelbandes. Dem Beharrungsvermögen, aber auch den Veränderungen der Werte und Normen wird in unterschiedlichen islamischen Regionen nachgegangen, die von Libyen (Kohl), Ägypten (Danczul), Syrien (Fartacek, Pinto, Stolleis) und Saudi-Arabien (Gingrich) bis Indonesien (Heiss) reichen und dabei Themen der Rechtsanthropologie (Danczul, Shehada), der Flüchtlingsforschung (Kroner, Shehada), der Migration (Heiss) und der Religionsanthropologie (Fartacek, Pinto) berühren. Normen und Werte sind für die AutorInnen einerseits Leitlinien des Verhaltens, die den Menschen zeigen, wie sie in Übereinstimmung mit ihrer jeweiligen Gesellschaft in alltäglichen Situationen reagieren und sich an ungewöhnliche anpassen. Zur selben Zeit sind Werte und Normen Teil der Identität der Menschen und geben ihnen als solche die Möglichkeit, Grenzen zwischen sich und anderen zu ziehen, was Religion, politische Zugehörigkeit oder soziale Gruppen innerhalb der Gesellschaft betrifft. Normen und Werte zeigen jedoch auch den Einfluss von auswärts kommenden Ideen und Vorgänge auf kleine Gesellschaften wie auch die Verbindungen zu Schlüsselthemen wie Ehre und Schande, gesellschaftlichen und technischen Wandel und Einflüsse der Vorstellungen und Maßnahmen von Regierungen. Darüber hinaus weisen die Beiträge zu diesem Band auf die zahlreichen Unterschiede zwischen islamischen Gesellschaften hin und widersprechen damit den gängigen Annahmen einer stereotypen Gleichförmigkeit in diesem Raum.