Politik des Sozialen - Alternativen zur Sozialpolitik
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Politik des Sozialen. Alternativen zur Sozialpolitik – Die “Politik des Sozialen” wird von den WIDERSPRÜCHEN als ein emphatischer Begriff und als eine gesellschaftlich mögliche Gegenvorstellung zu herrschenden Ideen und Institutionen des Sozialen verstanden. Seit ihrer Gründung 1982 ist die Schriftenreihe ein Ort, an dem gegen eine “blinde Verteidigung des Sozialstaats” argumentiert wurde. Die mehr als 20-jährige Diskussion zeigt, dass man “für” einen (wenn auch in Umrissen formulierten) Gegenentwurf nur sein kann, wenn jeder Diskussionsstand und jede Neubestimmung diskutiert, kritisiert und weiterentwickelt wird. Spätestens seit Beginn des Jahres 2005 sorgt nun die Intensivierung des neoliberalen Projektes und seine Vermarktung als “agenda 2010” für öffentlich artikulierten Protest. Wenn man die Organisierung von Gegenmacht nicht ganz verabschieden will, ist es unabdingbar, sich mit den Praktiken und Modellen von Kritik auseinander zu setzten. Wie wäre sonst das Hegemoniale, das durch seine Selbstverständlichkeit Herrschende zu identifizieren? Wie wäre mit den Selbstverständlichkeiten zu brechen, wenn nicht über die Diskussion des Widerspruchs, der Kritik und radikale Gegenentwürfe verbindet? Von dem Interesse ausgehend, eine Alternative zur Sozialpolitik zu skizzieren, war es besonders nahe liegend und interessant, die Diskussion um das Konzept von “Sozialpolitik als Infrastruktur”, das die AG links-netz im Herbst 2003 vorgelegt hat, mit dem Diskurs der WIDERSPRÜCHE über eine “Politik des Sozialen” zusammenzuführen. Der Schwerpunkt des vorliegenden Bandes dient dazu, Wahlverwandtschaften herauszuarbeiten und kritische Punkte zu markieren. Der Band enthält folgende SCHWERPUNKT-Beiträge: Wolfgang Völker: Aufrufe gegen die agenda 2010 – Versuch zur Durchsicht und zum Durchblick; Joachim Hirsch: Eine Alternative zum lohnarbeitsbezogenen Sozialstaat: Das Konzept der “Sozialen Infrastruktur”; Heinz Steinert: Eine kleine Radikalisierung von Sozialpolitik: Die allgemein verfügbare “soziale Infrastruktur zum Betreiben des eigenen Lebens” ist notwendig und denkbar; Oliver Brüchert: Warum es sich lohnen könnte, Bildung als Infrastruktur zu denken; Thomas Gehrig: Widersprüche der Sozialpolitik; Andreas Bachmann: Systemwechsel in der sozialen Sicherung – der Kampf um die Sozialversicherung; Timm: Kunstreich: Sozialgenossenschaften – ein Versuch, eine kooperative Vergesellschaftung im kapitalistischen Sozialstaat zu denken. FORUM-Beitrag: Tilman Lutz und Holger Ziegler: Soziale Arbeit im Post-Wohlfahrtsstaat – Bewahrer oder Totengräber des Rehabilitationsideals?