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Zwischen Utopia und Neuer Welt

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Nordamerika hat in der deutschsprachigen Literatur eine herausragende Rolle als Projektionsfläche für gesellschaftliche Gegenentwürfe gespielt, beginnend mit Johann Gottfried Seume und Goethes Wilhelm Meister-Romanen. Arno Schmidt reiht sich in diese Tradition ein und verfasst drei Romane, die in den USA oder amerikanisch dominierten Gebieten angesiedelt sind: Die Gelehrtenrepublik, KAFF auch Mare Crisium und Die Schule der Atheisten. Anders als viele seiner Zeitgenossen basieren Schmidts Darstellungen nicht auf persönlichen Erfahrungen, sondern sind stark von den großen Texten der Klassischen Moderne beeinflusst. Seine Visionen von Amerika spielen nach einem Dritten Weltkrieg und zeigen ein Land, das von Militärs oder matriarchalen Regimen beherrscht wird, bevölkert von Zentauren und Amazonen. Diese Abkehr von der Realität überrascht, da Schmidt sich intensiv mit amerikanischer Literatur auseinandersetzt. Stefan Höppners Forschung ist die erste umfassende Analyse von Schmidts Amerika-Bild, das er im Kontext von Foucaults Heterotopie und postkolonialen Ansätzen betrachtet. Höppner zeigt, wie Schmidt Amerika als Gegen-Raum Europas nutzt, um innereuropäische Konflikte zu reflektieren. Zudem wird die Entwicklung von Schmidts Amerikabild und die Einflüsse utopischer und literarischer Traditionen, von Thomas Morus bis zur Nachkriegsliteratur, nachgezeichnet, wobei auch die inneren Widersprüche aufgezeigt werden.

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Zwischen Utopia und Neuer Welt, Stefan Höppner

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2005
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