Guck mal übern Tellerrand
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Bis heute sind die meisten Kinder- und Jugendbücher über Afrika, Asien oder LateiNamerika von Autor/inn/en geschrieben, die selbst nicht aus der südlichen Hemisphärestammen. Diese sind oft nur eingeschränkt in der Lage, authentisch über das Leben vor Ort zu berichten. Schlimmstenfalls kennen sie die Länder und Kulturen, über die sie schreiben, nur von kurzen Besuchen. Viel zu wenigen Autoren und Autorinnen des Südens gelingt es dagegen, einen Verlag in Europa oder in den USA zu finden, der ihre Sicht auf die Realität herausgibt. Als Begründung wird oftmals immer noch angeführt, asiatische oder afrikanische Autor/inn/enhätten einen ungewohnten Stil, eine ungewohnte Sprache, die bei westlichen Kindern nicht ankomme. Dass dieses Argument nicht zieht, zeigt sich unter anderem an der relativproblemlosen Rezeption von japanischen Zeichentrickfilmen und Mangas durch westliche Kinder und Jugendliche. Im interkulturellen Literaturunterricht kann das schiefe Bild zumindest ansatzweise orrigiert werden. Doch wie sich dem Unbekannten, Fremden nähern? Das vorliegende Buch bietet dazu eine Fülle von Vorschlägen und Hinweisen. Das erste - eher literaturwissenschaftliche - Kapitel zeichnet dabei nach, wie Kinder- und Jugendliteratur aus südlichen Kontinenten in Deutschland rezipiert wurde und wird. Dem folgen Ausführungen zur Frage, welche Rolle diese Literatur in einem interkulturellen Deutschunterrichtspielen kann und ein sehr praxisorientiertes Kapitel mit Tipps zu Methoden, Materialien und Links für einen solchen Unterricht. Abschließend werden Unterrichtserfahrungen aus verschiedenen Klassenstufen - von der Grundschule bis zur Sekundarstufe II - exemplarischvorgestellt.