Venga! Venga! Venga!
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Es ist eine Berufsgruppe ohne Ausbildung, Diplom und Gewerkschaft. Aber ausgestattet mit viel Sach- und noch mehr Menschenkenntnis. Ein kleiner Kreis mit großem Einfluss. Genannt Directeurs sportifs, Teammanager oder Mannschaftsleiter. Klaus Blume rückt diese eigentlichen Macher des Radsports aus dem Hintergrund ins Rampenlicht. Alle, die das Schwungrad des Velosports entscheidend bewegt haben, lässt der erfahrene Reporter und intime Kenner des Profimetiers zu Wort kommen: philosophierend und plaudernd, analysierend oder schwärmend, von missionarischem Eifer bewegt oder gelassen die Szene betrachtend. Mit bemerkenswerter Beobachtungsgabe gelingen Klaus Blume lebendige Porträts, die nie das messerscharfe kritische Wort scheuen. Er beleuchtet, entschlüsselt und entlarvt die Wesenszüge, Erfolgsgeheimnisse und Sündenfälle eines vielfältigen Berufsstandes, dessen Vertreter zumeist im Verborgenen wirken: Glücksritter wie Guillaume Driessens, der noch mit Fausto Coppi und Eddy Merckx zusammen gearbeitet hat. Besessene wie der Bretone Cyrille Guimard, ohne dessen Ideen den Duellen Bernard Hinaults, Greg LeMonds und Laurent Fignons wahrscheinlich jene filmreife Dramaturgie gefehlt hätte, die sie unsterblich werden ließ. Männer mit einer untrüglichen Witterung fürs seltene Talent, wie sie Peter Post und Walter Godefroot gegeben ist. Draufgänger mit Hang zum perfekt inszenierten Tobsuchtsanfall, wie ihn der Italiener Giancarlo Ferretti so brillant beherrscht. Trotzige Pioniere wie der Däne Bjarne Riis. Erfolgreiche Quereinsteiger wie Bernard Tapie und Hans-Michael Holczer. Nimmermüde Methodiker wie Paul Köchli und Wolfram Lindner. Begnadete Selbstdarsteller wie Marc Madiot, Erik Breukink und Rudy Pevenage. Gefallene Strategen wie Cees Priem und Bruno Roussel. Autokratische Patrons wie Manolo Saiz, dessen Anfeuerungstiraden nicht nur seinen Rennfahrern oft genug Kopfschmerzen bereitet haben: „Venga! Venga! Venga!“