Jugendliche ohne Berufsausbildung
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Ausbildungslose Jugendliche gab es im bundesdeutschen Bildungssystem schon immer. Abgesehen von ihrer anteilmäßigen Verringerung befinden sich jedoch heute im Vergleich zu den 1950er und 1960er Jahren mehr sozial ärmere Jugendliche, mehr Migranten und mehr Jungen in dieser Gruppe. Zugleich sind die jungen Ausbildungslosen heute höher gebildet als vor 30 Jahren hinsichtlich Lehrstoff und Schulabschlüssen. Zu diesen Ergebnissen kommt Sandra Wagner in ihrer Untersuchung. Im Mittelpunkt der Analysen stand die Frage nach den Veränderungen, die die Gruppe der Jugendlichen ohne Berufsausbildungsabschluss im Vergleich zu früheren Jahrzehnten durchlaufen hat. Strukturelle Faktoren im Bildungssystem Deutschlands wie die Bildungsexpansion bei gleichzeitigem Ausbleiben von qualitativen Reformen und Strukturveränderungen stellen den Rahmen der Studie dar. Die Autorin stützte sich bei ihren empirischen Analysen auf Individualdaten der Deutschen Lebensverlaufsstudie (Leitung Prof. Dr. Karl Ulrich Mayer) des Max-Planck-Institutes für Bildungsforschung, Berlin, auf das Sozio-ökonomische Panel des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, auf Daten der amtlichen Statistik und auf eine eigene standardisierte Befragungen von 106 Sonderschülern im Rahmen der Forschungsgruppe „Ausbildungslosigkeit“ unter der Leitung von Prof. Dr. Heike Solga.