Strom des Lebens
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Heinz Ulrich Siegelmann wurde 1924 in Dortmund geboren. Schon als Kind malte und zeichnete er gerne und mit großem Talent. Ein Kunststudium wurde ihm aber nach dem Krieg von seinem Vater verwehrt, der nur bereit war, ihm ein „anständiges“ Studium zu finanzieren. So studierte Siegelmann nach dem Vorbild des Vaters Architektur. Von 1951 bis zu seiner Pensionierung arbeitete er als Architekt und Bauunternehmer. In seiner knappen Freizeit besuchte er Museen und Galerien, aber erst Anfang der 70er Jahre griff er selbst wieder zu Stift und Pinsel. Seitdem sind über 300 Zeichnungen, Aquarelle und Ölgemälde entstanden. Aus der Literatur erlernte er diverse Techniken, praktische Hilfestellungen nahm er nicht in Anspruch. Er ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Autodidakt, der sagt: „Ich beschloss, die unterschiedlichen Möglichkeiten der Ölmalerei in der Praxis selbst zu ergründen und zu erproben. So ist meine Malerei bis heute nichts anderes als die Verwertung meiner persönlichen Erfahrung mit Pinsel und Farbe.“ Die Ergebnisse verblüffen den Betrachter in zweierlei Hinsicht: Zum einen aufgrund der handwerklichen Ausführung der Bilder und zum anderen wegen der Themen. Siegelmann verarbeitet gesellschaftliche und politische Ereignisse und setzt sich mit dem Verhältnis der Menschen zu ihrer Umwelt, ihrem Verhältnis zu Gott und den zwischenmenschlichen Beziehungen auseinander. Seine Bilder sind voller Symbole, aber es ist ihm wichtig, dass seine Aussagen verstanden werden und zum Meinungsaustausch anregen. In seinen Bildern kommen aber nicht nur seine analytischen Gedanken zur Weltpolitik zum Ausdruck, sondern auch seine Gefühle, Träume und Sehnsüchte, die vor allem in den erotischen Darstellungen sichtbar werden. Alle Bilder haben etwas Traumhaftes, Mystisches, Surreales. Lodernde Feuer, reißende Bäche, aufgerissene Himmel, Kobolde, Kristalle, Blumenranken und Phantasiewesen ziehen den Betrachter in ihren Bann. Doris Morawietz, Kunsthistorikerin, Krefeld