Mozarts große Reise
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Mozarts Reise in den Jahren 1777 bis 1779, die ihn von Salzburg über München und Mannheim nach Paris führte, gilt weithin als persönlicher wie beruflicher Mißerfolg. Doch trifft dieses Urteil, das die gesamte Fachliteratur durchzieht, tatsächlich zu? Den Spuren Mozarts folgend zeichnet Ulrich Drüner ein vollkommen anderes Bild. In dem Briefwechsel der Familie ist von den tiefen emotionalen Einschnitten – dem Tod der Mutter und den Beziehungen zum Augsburger »Bäsle« und zu Aloisa Weber sowie von den befruchtenden Einflüssen des Aufenthalts in den großen Musikzentren dieser Epoche zu erfahren. Vor allem aber ist wahrnehmbar, dass es Mozart auf dieser Reise gelingt, sich emotional und künstlerisch von seinem übermächtigen Vater Leopold zu befreien. Er entdeckt sich selbst als einen Künstler, der nicht mehr allein für Salzburg, sondern für die Welt komponiert. Anhand des vor, während und nach dieser Reise entstandenen Œuvres verfolgt der Autor die musikalische Entwicklung, die jene kurze Periode zu einer entscheidenden Phase im Leben Mozarts werden lässt. Dieser wandelt sich vom hochtalentierten Heranwachsenden zu dem Genie, das die Geschichte der Musik bis heute prägt. So erhält die bisher kaum gewürdigte Episode nun eine gänzlich neue Bewertung: sie erweist sich als Mozarts große Reise zu sich selbst.