Vergebung
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Was ist Vergebung? Karin Scheiber entwickelt eine Vergebungskonzeption, welche die göttliche wie die zwischenmenschliche Vergebung im Blick behält und das kritische Gespräch mit theologischen und philosophischen Vergebungsauffassungen sucht. In einem ersten Durchgang wird die göttliche Vergebung untersucht. Darf Gott vergeben, was Menschen einander antun? Kann Gott überhaupt vergeben? Was ist das Spezifische an der göttlichen Vergebung als Sünden vergebung? Ist die menschliche Umkehr und Reue eine Vorbedingung von Gottes Vergebung? Welchen Auftrag und welche Aufgabe hat die Kirche bei der Sündenvergebung? Der zweite Teil des Buches ist der zwischenmenschlichen Vergebung gewidmet. In den klassischen Moraltheorien findet Vergebung kaum Beachtung. Es handelt sich dabei nicht um eine zufällige Unterlassung, sondern ergibt sich aus den Grundannahmen der jeweiligen Moraltheorien. Eine eigene moraltheoretische Skizze, welche beim Begriff der moralischen Kommunikation und der moralischen Verletzung ansetzt, gibt den Rahmen für die weitere Beschäftigung mit der Vergebung ab. In Auseinandersetzung mit sprechaktanalytischen Einsichten werden die konstitutiven Bedingungen von Vergebung herausgearbeitet und das Schlagwort der 'bedingungslosen Vergebung' einer kritischen Prüfung unterzogen. Der dritte Teil bezieht die Ergebnisse der Untersuchung zwischenmenschlicher Vergebung auf die Vorstellung göttlicher Vergebung zurück und fragt nach dem Zusammenhang zwischen beiden. Dieses Buch wurde mit dem „Jahrespreis der Universität Zürich“ und dem „John Templeton Award for Theological Promise“ 2007 ausgezeichnet.