Ex facto ius oritur
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Im Oktober 2002 endete vor dem IGH ein viele Jahre andauernder Streit um die Grenze zwischen Kamerun und Nigeria. Diese Grenze beruhte teilweise auf Vereinbarungen aus kolonialen Zeiten, die vom damaligen Deutschen Reich und Großbritannien geschlossen worden waren. Einmal mehr zeigte sich, wie sehr die Folgen der deutschen Kolonialherrschaft – obwohl nur von kurzer Dauer – noch bis in die Gegenwart reichen. Anhand des Rechtsstreits vollzieht das Buch die Entstehung und die heutige Bedeutung der ehemaligen deutschen Kolonialgrenzen in Afrika nach. Dargestellt werden der Erwerb der Kolonien, die völker- und staatsrechtlichen Anforderungen an Grenzverträge und das Schicksal der Grenzen während der Zeiten von Völkerbund, UNO-Treuhandverwaltung bis zur Unabhängigkeit. Die Arbeit setzt sich mit dem Urteil des IGH kritisch auseinander und bietet einen alternativen Begründungsvorschlag an, der die bewussten Entscheidungen der afrikanischen Staaten nach der Unabhängigkeit in den Vordergrund stellt. Das Buch richtet sich an Völkerrechtler, Rechtshistoriker und alle, die sich für diese wenig beachtete Seite der deutschen Kolonialgeschichte und ihre aktuellen Auswirkungen interessieren.