Die Siedlungsgeschichte der Messenier
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Das Buch befasst sich mit der antiken Geschichte von Messenien im Südwesten der Peloponnes. Nach einer kurzen Beschreibung dieser abwechslungsreichen Landschaft und Darstellung der Forschungsgeschichte in Kapitel I folgt in Kapitel II ein Überblick über die prähistorische Zeit; hierbei werden insbesondere die letzten beiden Jahrhunderte vor dem Zusammenbruch der mykenischen Kultur um 1200 v. Chr. anhand des archäologischen Befunds und der im Palast von Ano Englianos („Nestor-Palast“) gefundenen Linear - B - Tafeln untersucht. Kapitel III behandelt die antiken literarischen Berichte über Messenien, die Messenischen Kriege und die im Jahre 369 v. Chr. neu gegründete Stadt Ithome (Messene). Als Hauptquelle wird die Messeniaka von Pausanias (Buch IV seiner Reisen in Griechenland) quellenkritisch behandelt; für die archaische Zeit werden zusätzlich die Fragmente von Tyrtaios untersucht, für die klassische Epoche die Berichte von Thukydides und Xenophon und für den Hellenismus Polybios, Diodor und Livius. Der Hauptteil der Arbeit ist Kapitel IV, „Der archäologische Befund im historischen Kontext“ aus den Jahren 900 bis 100 v. Chr. Messenien wird hierzu in fünf geografisch abgegrenzte Landschaften gegliedert. Aus jedem dieser Gebiete werden alle bis jetzt archäologisch nachgewiesenen Städte, Siedlungen, Heiligtümer, Kultstätten, Gräber und sonstigen Plätze untersucht, mit teilweise neuen Erkenntnissen beschrieben und - soweit möglich - mit der literarischen Überlieferung verglichen. Insgesamt konnten anhand von Einzelpublikationen und Grabungsberichten sowie durch eigene Untersuchungen des Autors über 70 antike Stätten nachgewiesen werden; Zahlreiche Abbildungen und Grafiken erläutern die Befunde. Besondere Bedeutung hatten in der oberen Ebene das Mysterienheiligtum von Andania und die Bergfestung Hira, in der unteren Ebene die Städte Messene und Thouria, im Taygetos-Gebirge das versteckt liegende Heiligtum der Artemis Limnatis, an der Ostküste der Halbinsel Pilia die Städte Korone und Asine sowie an der Westküste die Städte Kyparissia und Pylos. Im Schlusskapitel V werden die Ergebnisse zusammengefasst. Zunächst werden die archäologisch identifizierten und die in der antiken Literatur erwähnten Plätze gegenübergestellt. Zahlreiche archäologisch nachgewiesene Stätten sind literarisch nicht überliefert; einige der von den antiken Autoren genannte Orte sind bisher nicht gefunden worden. Hauptsächlich befasst sich dieses Kapitel jedoch mit der Siedlungskontinuität durch die Jahrhunderte und der Frage, ob und ab wann sich trotz der spartanischen Herrschaft eine kollektive messenische Identität gebildet und erhalten hat. Letzteres hält der Autor für die Zeit ab den ersten Jahrzehnten des 5. Jh. v. Chr. aufgrund verschiedener Aspekte für wahrscheinlich.