Sigmund Freud
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Anlässlich der Freud-Ausstellung im Jüdischen Museum Berlin erscheint diese jüdische Miniatur, die sich explizit mit der Haltung von Sigmund Freud zum Judentum befasst. Der in Wien lange vor der Machtübernahme der Nationalsozialisten grassierende Antisemitismus hatte Freud schon während seines Studiums für seine jüdische Identität sensibilisiert. Sein jahreslanges Warten auf eine Professur offenbarte ihm, dass auch Assimilation die mannigfachen antisemitischen Vorurteile nicht ausser Kraft setzt. Im englischen Exil starb der weltweit geachtete Wissenschaftler im September 1939. Seine letzten Schriften beschäftigen sich mit dem „Mann Moses“. Hier wies er dem Judentum nicht nur eine positive, sondern auch weltanschaulich bestimmende Funktion zu. Inbegriff dessen, was er den „Fortschritt in der Geistigkeit“ nannte. „Die Juden haben sich von allen Seiten und von allen Orten mit Begeisterung meiner bemächtigt, als ob ich ein gottesfürchtiger Rabbi wäre. Ich habe nichts degegen, nachdem ich meine Stellung zum Glauben unzweideutig klargelegt habe, das Judentum bedeutet mir noch sehr viel, affektiv.“ (Freud an Arthur Schnitzler, Mai 1926)