Fremde Texte als Spiegel des Eigenen
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Postkoloniale Literaturen haben die Topographie der literarischen Welt verändert. Sie haben neue, unbekannte Gesellschaften in den Blick gerückt und dadurch zugleich neue Sichtweisen auf die alte, anscheinend vertraute Welt eröffnet. Dabei sind die Grenzen zwischen dem Eigenen und dem Fremden sowie der kulturell übermittelte Wertekanon erneut in die Diskussion geraten – politisch, philosophisch, ästhetisch, ethisch. Die Studie versteht das Postkoloniale als ein Programm und eine Praxis im Sinne eines globalen Paradigmenwechsels, in dem Themen wie kulturelle Unterdrückung und die Enteignung der Geschichte zentrale Bedeutung erlangen. Unter solchen Voraussetzungen besteht die Aufgabe der Intellektuellen und Künstler darin, eine Ästhetik des Widerstands zu formulieren.