Reise mit Dionysos
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Im Theater des griechischen Regisseurs Theodoros Terzopoulos bildet die Arbeit mit dem Körper den utopischen Fluchtpunkt. Damit eröffnete Terzopoulos jenes Feld der Auseinandersetzung, das im Zentrum seines langjährigen Dialogs mit Heiner Müller stand. Ausgehend von der griechischen Tragödie, von asiatischen Theaterformen, aber auch jener Traditionslinie avantgardistischen Theaters, an deren Beginn Artaud steht, hat Terzopoulos eine Theatersprache entwickelt, die intensive, auch ekstatische Körperarbeit mit strengster Stilisierung verbindet und seine szenischen Vorstöße in anthropologische Tiefendimensionen zugleich leibhaftig kodifiziert. Der zweisprachige Band (deutsch und englisch) verdeutlicht insbesondere den interkulturellen und internationalen Aspekt der Arbeit des Regisseurs, der seit Jahrzehnten in weltweitem Kontext tätig ist. Dabei stehen anregende Analysen von Theaterwissenschaftlern und Theoretikern, etwa von Marianne McDonald, Hans-Thies Lehmann und Erika Fischer-Lichte, neben Beiträgen prominenter Regisseure und Schriftsteller, darunter Tony Harrison, Etel Adnan und Valery Fokin. Die Fotografien von Johanna Weber führen Terzopoulos Werk wie Methode plastisch vor Augen. „Was ist Metaphysik auf der Bühne? Es ist ein Versuch des Schauspielers, der Person, des Menschen, über die Grenzen seines Körpers hinauszugehen. [.] Ich arbeite mit dem Körper, nicht mit Ideen. Ich breche von Anfang an den Text, damit ich eine Rausch mit hoher Temperatur schaffen kann. Einen Raum der Ekstase. Wenn man nur im Kopf existiert und nur den Text spricht, bleibt man auch nur in der einen Sphäre, der Sphäre der Ideen.“ Theodoros Terzopoulos