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Karl Tinzl (1888 - 1964)

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Karl Tinzl zählt zu den führenden Persönlichkeiten der Südtiroler Zeitgeschichte. Anhand bisher unveröffentlichter Quellen wird erstmals seine über vierzigjährige politische Laufbahn dargestellt, die zugleich die einschneidendsten Kapitel der Südtiroler Geschichte umfasst: Mit der Teilung Tirols beginnt Tinzl seine politische Tätigkeit. 1921 geht er als Abgeordneter nach Rom und versucht dort in zwei Amtszeiten, gegen die faschistische Entnationalisierungspolitik vorzugehen. Zurückgekehrt nach Südtirol nähert er sich in den Dreißigerjahren an den „Völkischen Kampfring Südtirols“ an, „optiert“ für Deutschland und kollaboriert schließlich offen mit den Nationalsozialisten, als er 1943 das Amt des kommissarischen Präfekten von Bozen in der „Operationszone Alpenvorland“ übernimmt. Seine Amtsführung ist gemäßigt, erscheint beinahe makellos, was nach 1945 auch die Italiener anerkennen müssen. Dennoch verweigern sie ihm bis 1953 die italienische Staatsbürgerschaft. Tinzl bleibt weiter politisch aktiv, ist Gründungsmitglied der „Südtiroler Volkspartei“ und besitzt dort aufgrund seiner außergewöhnlichen juridischen Kompetenzen eine gewichtige Position. Mit einer enormen Anzahl an Vorzugsstimmen wird er 1953 wieder als Abgeordneter nach Rom entsandt und bleibt bis wenige Monate vor seinem Tod 1964 politisch tätig. 1958 ist der von ihm ausgearbeitete Autonomieentwurf ins italienische Parlament eingebracht worden - er bildet die Basis für alle weiteren Verhandlungen über Südtirol und ist die Grundlage für die spätere „Paket“-Lösung. Die Autorin: Dr. Annuska Trompedeller, geboren 1976, Lehramtsstudium der Geschichte und Deutschen Philologie an der Universität Innsbruck, arbeitet seit 2004 als Lehrerin; 2006 Promotion an der Universität Innsbruck, lebt in Tiers/Südtirol.

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2007, paperback

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