Gräber ohne Namen
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Auf dem Stadtfriedhof Seelhorst in Hannover sind mehrere hundert Kinder von Zwangsarbeiterinnen, die überwiegend aus Osteuropa stammten, beigesetzt. Die Neugeborenen und Kleinkinder starben oft an den Folgen von Mangelversorgung, was aus rassischen Gründen von den Tätern durchaus gewünscht war. Die AutorInnen beleuchten mit ihrer Erinnerungsarbeit ein wenig erschlossenes Kapitel, das auch ein gesellschaftliches Tabu berührt. Die Mütter der toten Kinder, Polinnen und 'Ostarbeiterinnen', waren in Heimen und Lagern in Hannover und der Region untergebracht. In diesem mit zahlreichen Fotos und Dokumenten versehenen Band wird der historische Hintergrund und die Situation der Wöchnerinnen, Säuglinge und Kinder erläutert. Auch drei ehemalige Zwangsarbeiterinnen kommen zu Wort. Ein umfangreicher Anhang erinnert in der Form einer Gedenkliste an die verstorbenen und getöteten Kinder, um die Opfer aus der Anonymität zu holen. Das langjährige pädagogische Engagement von Mitarbeitern des Stadtfriedhofs Seelhorst und die intensive Forschungsarbeit der Historikerinnen tragen dazu bei, die Verbrechen an den toten Kindern wieder „sichtbar“ zu machen. Dies gilt um so mehr, als die Gräber dieser Opfer des Nationalsozialismus heute einen unkenntlichen Teil des Friedhofs bilden. Ein umfangreicher Anhang erinnert namentlich an die verstorbenen und getöteten Kinder, um die Opfer aus der Anonymität zu holen. Alle Beiträge sind mit Fotos und zeitgenössischen Dokumenten versehen.