"Nagel vor Nagel"
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Als Peter Nagel mit gleichgesinnten Malern 1965 das erste Manifest der neu gegründeten Künstlergruppe ZEBRA veröffentlichte, bestand er auf einer eindeutigen Reaktion gegen die beklagte „Unverbindlichkeit innerhalb der Künste“ und forderte stattdessen eine „allgemein-verbindliche gegenständliche Grundlage“. Umso mehr mag es verwundern, dass sich Nagel während seines Studiums zwischen 1960 und 1965 neben Picasso, Matisse, Max Ernst und den Malern der klassischen Moderne vor allem mit den Tendenzen des Tachismus sowie der Art Brut um Jean Dubuffet und der Gruppe Copra auseinandersetzte. In rascher Folge entstanden grafische Blätter und Ölbilder, die noch immer durch ihre kompositorische und koloristische Sicherheit, vor allem aber durch ihre unverhohlen zum Ausdruck gebrachte Emotionalität beeindrucken. Die Technik der Materialcollage brach tradierte Konventionen auf. Einfache, gekritzelte und bizarr erscheinende Figuren zeigten sich als Resultate einer bestimmten formalen Konstellation. Ihre Existenz war demnach nicht länger vorgegeben. Ihr trancehaftes, irrationales Wirkungspotential erwies sich überlegen gegenüber tradierten rationalen bildnerischen Vorstellungen. Gleichwohl isolierte Nagel nach einer experimentellen Phase die noch immer unabdingbar vorhandenen Momente des Abbildlichen. Peter Nagels Frühwerk ist in seinen künstlerischen Dimensionen noch immer weithin unbekannt und wurde bisher nicht zusammenhängend erörtert. Auf gänzlich unorthodoxe Weise zeigt sich in diesen Bildern eine Umbruchphase, deren Auswirkungen bis in die jüngste Gegenwart verfolgt werden können.