The anatomy of the wage structure
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Eine der ältesten und zugleich wichtigsten Fragen in der empirischen Arbeitsmarktforschung widmet sich der Erklärung der Ursachen von Lohnunterschieden. Auf perfekten Arbeitsmärkten sollten gleich produktive Individuen identisch entlohnt werden. In der Realität beobachten wir aber starke Unterschiede, selbst wenn man Individuen mit gleicher Qualifikation, gleichem Beruf, gleichen Geschlechts, Alter und Berufserfahrung betrachtet. Durch die Verfügbarkeit neuer Datenquellen (Matched Firm-Worker Data) kann wesentlich detaillierter der Frage nachgegangen werden, welcher Teil der Lohnstreuung auf (beobachtete und nicht beobachtbare) Merkmale der Arbeiter und welcher auf die Firma zurückgeführt werden kann. Dieses Buch wendet ein weiterentwickeltes ökonometrisches Verfahren an, um die beobachtete Lohnvarianz zwischen Individuen einerseits und Industrien andererseits zu erklären. Es kommt zu dem Ergebnis, dass auf individueller Ebene die unterschiedlichen Eigenschaften der Arbeiter, auf industrieller Ebene aber die Unterschieden zwischen Firmen den grössten Erklärungsgehalt für beobachtete Lohnunterschiede haben. Weiterhin wird gezeigt und überprüft in wieweit die Tatsache, dass ein Jobwechsel freiwillig oder unfreiwillig vollzogen wird, die Ergebnisse verfälschen kann. Diese Studie leistet damit, sowohl methodisch als auch empirisch, einen Beitrag in der Diskussion um die Erklärung von Lohndifferenzen. Eine andere Dimension der Lohnstreuung sind die Erträge von Schulbildung. Die Ergebnisse der PISA-Studie legen nahe, dass unterschiedliche Bildungssysteme nicht nur zu unterschiedlichen Bildungsergebnissen führen, sondern auch unterschiedliche monetäre Erträge der Schulbildung nach sich ziehen. Diese Frage wird untersucht, indem aus Daten von Immigranten in der Schweiz Erträge der Schulbildung getrennt nach Herkunftsländern berechnet werden.