Jena - ein nationaler Erinnerungsort?
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Trotz aller erinnerungskultureller Debatten der letzten Jahre ist bisher kaum nach der Bedeutung einer Stadt für das nationale Gedächtnis der Deutschen gefragt worden. Ausgehend von den drei großen Namen, die mit Jena verbunden sind - des Dichters Friedrich Schiller, des Forschers und Industriellen Ernst Abbe und des Wissenschaftlers und Philosophen Ernst Haeckel - erschließt dieser Band sämtliche Schichten der Erinnerung, die mit Jena, seiner Universität, der dortigen Kunst- und Kulturszene sowie dem intellektuellen Netzwerk der Region verbunden sind. Die Archäologie dieses Ortes will keinen neuen deutschen Erinnerungsort kreieren, sondern fragt vielmehr kritisch nach der nationalen Dimension lokaler und regionaler Erinnerung. Dies gelingt den über 40 Autoren in einem interdisziplinären Zugriff, in dem sich sozial-, politik- und wirtschaftsgeschichtliche sowie erinnerungstheoretische Perspektiven verschränken. So entsteht nicht nur ein Panorama der Erinnerung an eine Stadt, sondern - quasi nebenbei - auch eine lokal- und regionalgeschichtliche Studie über eine deutsche Universitätsstadt voller neuer Erkenntnisse. Gleichzeitig werden Facetten des kulturellen Erbes Deutschlands ebenso deutlich wie präzise Konturen unseres nationalen Gedächtnisses.