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Negative Jurisprudenz

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Die Ablösung der hierarchisch geschichteten Gesellschaft durch eine Befreiung der Einzelnen zur Gleichheit bildet das Moderneparadox schlechthin. Liberté, égalité und fraternité werfen seither ungelöste Ordnungsprobleme auf und setzen das Recht unter einen beständigen Anpassungsdruck. Jeder Begriff hat auf dem Weg seiner Umsetzung auch das Gegenteil hervorgebracht: Um Freiheiten zu gewinnen werden zwangsläufig Unfreiheiten geschaffen, jede partielle Herstellung von Gleichheit erzeugt stets auch Ungleichheit und die Leistungen des Sozialstaats nähren asoziale Tendenzen. Auf den Spuren zahlreicher einschlägiger Autoren untersucht der Verfasser die verschlungenen Pfade dieser Verwirklichungsdialektiken. Er legt zudem anregend und verständlich dar, dass eine materielle Integration moderner Gesellschaften durch Recht bestenfalls noch als stabilisierte Form, d. h. prozessual, möglicherweise aber auch nur noch symbolisch zu haben ist. Versuche einer souveränen Umsetzung positiver Freiheit jedenfalls scheitern an der negativen Rechtsform. Die Studie richtet sich sowohl an rechtstheoretisch interessierte Juristen als auch an rechtskritische Sozialwissenschaftler und Politologen.

Parameters

ISBN
9783832921736
Publisher
Nomos

Categories

Book variant

2006, paperback

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