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Seit 1987 streben die Mitgliedstaaten der Europäischen Union an, ihre Volkswirtschaften zu einem gemeinsamen Binnenmarkt zu vereinen, während nationale Gesetzgeber eigene fiskalische Ziele verfolgen. Dies führt häufig zu Konflikten zwischen nationalen Vorschriften und europäischem Recht, eine Problematik, die bis in die neunziger Jahre weitgehend ignoriert wurde. Erste Ansätze zur Harmonisierung nationaler Steuersysteme wurden durch sekundäres Gemeinschaftsrecht, wie die Amtshilferichtlinie, die Mutter-Tochter-Richtlinie und die Fusionsrichtlinie, initiiert. Das Einstimmigkeitserfordernis des Art. 94 EGV erschwert jedoch eine weitere Angleichung. In den letzten Jahren hat sich die Durchsetzung des Binnenmarktziels zunehmend von sekundärem Recht zu primärem Recht verlagert, wobei die Grundfreiheiten des EG-Vertrages und deren Auslegung durch den EuGH in den Fokus gerückt sind. Der EuGH hat seine Kompetenzen im Bereich der direkten Steuern verstärkt genutzt, was die Relevanz des Konflikts zwischen europäischen Grundfreiheiten und nationalem Steuerrecht erhöht. Das deutsche Steuerrecht muss sich zunehmend an diesen Grundfreiheiten messen lassen. Diese Untersuchung analysiert die Konsequenzen der Grundfreiheiten für das deutsche Steuerrecht, exemplarisch anhand des „Lasteyrie du Saillant“-Urteils des EuGH. Der Schwerpunkt liegt auf den Auswirkungen dieses Urteils auf das deutsche Ertragsteuerrecht sowie auf möglichen Handlungsopti
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Die Auswirkungen der Grundfreiheiten des EG-Vertrages auf das deutsche Steuerrecht, Thomas O. H. Kaiser
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- 2006
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