Erlebnisse eines Thüringers im Krieg gegen Frankreich 1870 - 71
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158 Seiten mit 58 Fotos und Abbildungen Aus dem Inhalt: Bernhard Bösemann wurde am 17. September 1848 in Münchengosserstädt, einem Dörfchen zwischen Ilm und Saale, nahe dem Städtchen Camburg, geboren. Seine Eltern waren der Böttchermeister Karl Friedrich Bösemann und dessen Frau Wilhelmine, geb. Voigt. Das Gebiet um Camburg war damals eine Exklave des Herzogtums Sachsen-Meiningen; zuständige Kreisstadt war das weit entfernte Saalfeld. Seit dem 3. Januar 1869 diente Bernhard Bösemann als Wehrpflichtiger im 6. Thüringischen Infanterie-Regiment Nr. 95 in Hildburghausen. Im Sommer 1870 wurde sein dortiges Kasernenleben jäh durch den Ausbruch des Krieges gegen Frankreich unterbrochen. Bösemann machte den Feldzug von Beginn an mit, war an den Schlachten bei Woerth und Sedan und später an den Gefechten gegen die französische Loire-Armee rund um Orleans beteiligt. Durch eine Verwundung wurde seine aktive Kriegsteilnahme am 10. Dezember 1870 beendet. Bösemann machte eine schlimme Zeit im Lazarett durch und kehrte im März 1871 als „temporärer Kriegsinvalide“ nach Deutschland zurück. Seine Erlebnisse in diesem Krieg hat Bösemann auf 148 Heftseiten niedergeschrieben. Außerdem hat er Feldpostbriefe, die er selbst schrieb oder die an ihn gerichtet waren, hinterlassen. Auch andere Dokumente aus der damaligen Zeit wie der Militärpass, ein Gestellungsbefehl und diverse Bescheide sind überliefert. Alle diese Schriftstücke waren in einer Briefschatulle aufbewahrt, die von Generation zu Generation weitergereicht wurde, ohne besondere Beachtung zu finden. Einer von Bösemanns Urenkeln hat sich dieser Hinterlassenschaft etwas intensiver angenommen und wegen der bequemeren Lesbarkeit das gesamte handschriftliche Material zunächst in lateinische Schrift übertragen. Dabei stellte er fest, dass es sich um Zeitzeugnisse handelte, die Besseres verdient hatten, als im Verborgenen zu verschimmeln. Die Aufzeichnungen von Bernhard Bösemann beleuchten den Krieg aus der Perspektive eines einfachen Gefreiten, der offenbar von heiterer Gemütsart war und sich gut auszudrücken wusste. Es wird ein Stück Lebenswirklichkeit aus diesem Krieg und der damaligen Zeit vermittelt. Die Lektüre ist kurzweilig und interessant. (aus dem Vorwort von Thomas Müller)