Festungsbaumeister Graf Rochus zu Lynar
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Dem Ahnherrn der Lynars, dem Italiener Rochus Graf zu Lynar (1525-1596) soll dieses Büchlein gewidmet werden. Geboren in Maradia in der Toskana war Lynar, aus einer zum florentinischen Geschlecht der Guerini gehörigen Familie stammend, welche sich nach dem 1360 zerstörten Schloss Lynar bei Florenz nannte, zuerst Kammerjunker bei Herzog Alexander von Florenz, seit 1542 bei Dauphin von Frankreich, dem späteren König Heinrich II. Lynar nahm im französischen Heer an den Belagerungen von Metz und Diedenhofen (wobei er ein Auge verlor), sowie an der Schlacht von Saint-Quentin teil. Er ging mehrere Male als Gesandter an deutsche Fürstenhöfe und siedelte, zur protestantischen Konfession übergetreten, nach Beginn der Hugenottenkriege ganz nach Deutschlan über, wo er zuerst 1568 in den Diensten des Pfalzgrafen Kasimir in Heidelberg stand. 1570 wechselte er als Oberartilleriemeister und Befehlshaber sämtlicher Festungen in die Dienste von August I., Kurfürst von Sachsen. Aus diesen ging er 1578 in die des Kurfürsten Johann Georg von Brandenburg über, welcher ihn zu seinem Geheimrat, General und obersten Artillerie-, Munitions-, Zeug- und Baumeister ernannte. Lynar verbesserte die Festungswerke in der Mark, legte in Spandau eine Pulvermühle an, hob das Salzwesen und führte zahlreiche Zweige der Industrie zuerst in Berlin ein. Lynar stiftete den Altar der Nikolaikirche in Spandau und ist in der darunter befindlichen Gruft bestattet.