Verzweifelte Abwehr
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Warum ein neues Buch über den Vormarsch der Amerikaner an den Rhein im Februar/März 1945? Bisherige Beschreibungen der „Operation Grenade“, der amerikanischen Angriffsoperation von der Rur an den Rhein, stützten sich auf amerikanische Unter-lagen, Fotos und Karten sowie auf amerikanische und deutsche Zeitzeugenberichte. Ihnen fehlte zumeist die Einordnung der geschilderten Vorgänge in den Zusammenhang mit den Rückzugskämpfen der deutschen Truppen. Das führte zu Mißverständnissen und Fehlinterpretationen. Der Grund dafür lag u. a. im Verzicht auf die Nutzung von Studien, die von hohen Offizieren der Heeresgruppe B 1945/46 für die historische Kommission der amerikanischen Armee über ihre Tätigkeit in deutschen Kommandostellen angefertigt worden waren. Nach der Rückgabe dieser Studien an Deutschland stehen sie im Bundesarchiv/Militärarchiv Freiburg zur Verfügung. Ihre Auswertung ermöglicht die deutsche Sicht auf die Vorgänge im Raum zwischen Düren, Jülich, Linnich, Erkelenz, Mönchengladbach, Köln, Neuss und Krefeld. Die Autoren dieses Buches bedienen sich daneben amerikanischer und deutscher Zeitzeugenberichte und naturgemäß amerikanischer Fotos und Karten, um das Kriegsgeschehen auf allen Ebenen sichtbar zu machen und in den Zusammenhang der Operationen auch geographisch einzuordnen. Dabei erweisen sich die „Sicht von unten“ auf lokale Verläufe und die „Sicht von oben“ auf die wechselseitige Verknüpfung des amerikanischen Angriffs mit dem deutschen Rückzug als zwei Aspekte einer aussagekräftigen Darstellung. Die Erinnerungen von Soldaten unterschiedlicher Dienstgrade werden verbunden mit den lokalen Wahrnehmungen von Zivilpersonen zur Schilderung des Zusammenbruchs der Front an der Rur, der verzweifelten Rückzugskämpfe im Ausweichen auf den Rhein, aber auch der hartnäckigen Gegenstöße kleiner Heereseinheiten, um das Erreichen des Rheins doch noch zu ermöglichen. Ein Vergleich der propagandistischen Begleitung der Vorgänge auf beiden Seiten rundet das Bild. Das Buch endet mit dem Halt der amerikanischen Truppen am Rhein bis zum 23. März 1945. An diesem Tage begann mit dem Rheinübergang bei Wesel und dem Ausbruch aus dem Brückenkopf von Remagen die große angloamerikanische Operation zur Bildung des sog. Ruhrkessels, in dem die Restverbände der Heeresgruppe B mit ihrem Oberbefehlshaber untergingen.