Einführung eines GIS für die Landwirtschaftsverwaltungen der BRD auf Grundlage EU-rechtlicher und nationaler Verordnungen unter besonderer Berücksichtigung des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern
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Mit dem Jahr 2000 wurden auf Basis von EU Gesetzen alle Mitgliedstaaten der EU verpflichtet, innerhalb einer Übergangszeit bis zum 1.1.2005 computergestützte geographische Informationssysteme (GIS) einzuführen. Die Zielsetzung bestand hauptsächlich darin, für den Bereich der Landwirtschaftsverwaltung eine (geo-)graphische Verwaltung landwirtschaftlicher Flächen zu ermöglichen, die Identifizierung landwirtschaftlicher Parzellen zu verbessern, zu vereinfachen und an Umweltauflagen zu binden. Die Anforderungen der legislativen Rahmenbedingungen betrafen neben der Erfassung und flächendeckenden Verwendung digitaler geographischer Daten insbesondere die Konzeption, Einführung und Operationalisierung neuer GIS-Systeme, für die neue Methoden und Verfahren entwickelt werden mussten. Die vorliegende Arbeit ist das Ergebnis mehrerer Entwicklungs- und Anwendungsprojekte, die im Bereich der Bundesrepublik Deutschland zur Umsetzung der Verordnungen durchgeführt wurden. Die Zielsetzung dieser Projekte bestand dabei hauptsächlich in der Bereitstellung geeigneter GIS-Technologien für den Anwendungsbereich der Landwirtschaftsbehörden. Die Arbeit beschreibt die Einführung des Landwirtschafts-GIS aus konzeptionell-fachlicher Sicht. Die Basis bildet dabei eine Zusammenstellung und Analyse der gesetzlichen Rahmenbedingungen auf EU- sowie auf nationaler Ebene. Darauf aufbauend werden im Hinblick auf die Zielsetzung eines operationellen Einsatzes Technologien, Methoden und Verfahren aus den Bereichen Geographie und Informatik untersucht und vorgestellt, welche zur Einführung des GIS für die Landwirtschaftsbehörden verwendet werden können. Den Schwerpunkt der Arbeit bildet die Beschreibung einer komponentenorientierten Systemkonzeption, bei der bestehende Geschäftsprozesse identifiziert und formalisiert sowie neue Arbeitsläufe definiert und technisch abgebildet werden. Dazu wird eine Methodik erarbeitet und vorgestellt, durch die das Gesamtsystem in bestimmte Teilsysteme (Fach-Komponenten) zerlegt werden kann. Die konzipierten, entwickelten und implementierten Fach-Komponenten werden detailliert vor dem Hintergrund technisch relevanter Rahmenbedingungen beschrieben. Das Ergebnis stellt eine komplexe, aus verteilten Anwendungen bestehende GIS- und Datenbank-Infrastruktur dar, die aus dem Blickwinkel einer modernen geographischen Forschung analysiert und diskutiert wird. Die Arbeit verdeutlicht, dass eine moderne Geographie durch das räumliche Verständnis von Prozessen der realen Welt zusammen mit der zunehmenden Integration von (informations-) technischen Aspekten entscheidend zur Entwicklung von Geo-Informationssystemen beiträgt. Dieser Beitrag umfasst die Konzeption von Systemen sowie das darauf basierende fachliche Design von Software- bzw. Systemarchitekturen.