Lernen und Transfer: Kritik der didaktischen Steuerung
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Die Anforderungen der modernen Lebensweise und des Arbeitsmarktes an die Qualifikationen der Menschen steigen ständig, entsprechend hat auch die Nachfrage nach effektiven Lernumgebungen und wirksamen Trainingsprogrammen Hochkonjunktur. Dringender äussert sich auch der uralte Wunsch, mittels gezielter Lernerfahrungen Menschen so auszustatten, dass sie alle bedeutsamen künftigen Problemlagen und beruflichen Aufgaben effektiv bewältigen können. Damit rückt die Frage nach dem Lerntransfer in den Mittelpunkt: Lernerfahrungen, die nachfolgendes Lernen erleichtern, und Lernergebnisse, die bei neuen Aufgaben und in anderen Situationen wirksam werden. Lerntransfer (Transfer, Lernübertragung, Mitübung) ist heute indessen ein Wort mit vielen Bedeutungen und unscharfen Konturen. Wer von Lerntransfer spricht, spricht auch von Lernen. Lerntransfer folgt dem Lernen, das Lerntransfer voraussetzt. Die Frage stellt sich, ob Lern- und Transfereffekte sich überhaupt unterscheiden lassen und wie. Ziel dieses Buches ist es, die hier skizzierten Fragen zu beantworten, um deutlicher zu machen, was unter Lernen und Transfer verstanden wird und was über die Reichweite des Transfers beim derzeitigen pädagogischen und psychologischen Erkenntnisstand gesagt werden kann. Zugleich zeigt sich, was pädagogische und psychologische Theorie in diesem Schlüsselbereich leistet.