Systematik der elterlichen Personensorge in der Schweiz
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Die vorliegende Dissertation befasst sich mit den zivil-, straf- und öffentlichrechtlichen Aspekten der im Kindesrecht zentralen elterlichen Personensorge (Art. 301 ff. ZGB), deren Grenzen, dem Kindeswillen sowie der Systematik des zivil- und strafrechtlichen Kindesschutzes. Das Verhältnis Kind-Eltern-Staat wird ins Zentrum gestellt und das Interpretationsprimat der Inhaber der elterlichen Personensorge bei deren Ausübung auf seine systembedingten (nichtelterliche Erstentscheidungszuständigkeiten und kindeswohlbedingte staatliche Eingriffsmöglichkeiten) sowie rechtsnatürlichen resp. wesensbedingten Grenzen (Durchsetzungsproblematik) untersucht. Dabei wird an Stelle des Begriffs ´Pflichtrecht´ der Begriff der ´obliegenden Rechte´ eingeführt. Die der Dissertation zu Grunde liegende systematische Betrachtungsweise und die damit verbundene Möglichkeit, Gesamtzusammenhänge im Kindesrecht aufzuzeigen, erlaubt es dem Autor, einige Gesetzesänderungen de lege ferenda vorzuschlagen: Die stärkere Betonung des Kindeswillens und die gesetzliche Konkretisierung des Kindeswohls bei der Zuteilung der elterlichen Sorge, die Möglichkeit der Zuteilung der gemeinsamen elterlichen Sorge auch gegen den Willen eines Elters sowie die ausdrückliche Regelung des Anspruchs auf gewaltfreie Erziehung.