Ehre heißt Planerfüllung!
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Die vorliegende Studie befasst sich mit einem bisher nur ansatzweise erforschten, nichtsdestotrotz zentralen Herrschaftselement des ehemaligen SED-Regimes, nämlich dem Versuch der „systematisch durchdachten und geplanten“ (Werner Eberlein, ehemaliges Mitglied des Politbüros des ZK der SED, in einem Interview für dieses Buch) Konditionierung und Mobilisierung der DDR-Bürger durch die Erzeugung und Organisierung inhaltlich maßgeblich von der SED-Führung diktierter Vorstellungen und Praktiken von „Ehre“. Der Autor analysiert die ideologischen Grundlagen der Zuteilung von staatlichen Auszeichnungen in der DDR auf der Basis ehemals streng geheimer Konzeptions- und Planungsakten der SED, wissenschaftlicher Arbeiten sowie relevanter ehrepolitischer Propagandamedien. Dabei differenziert er in seiner Untersuchung nach der Vergabe von Auszeichnungen in den Bevölkerungsgruppen der Staats- und Parteikader, der Arbeiter und Angestellten, der Kinder und Jugendlichen sowie der Wissenschaftler, Künstler und Hochleistungssportler. Zudem sucht Robin Schnitzler die Frage nach der Wirksamkeit des mit der Auszeichnungspolitik verbundenen Propaganda- und Konditionierungskalküls auf die DDR-Bevölkerung zu beantworten. Dies geschieht mit Hilfe seiner Sekundäranalyse der themenbezogenen empirischen Sozialforschung der SED und von Zeitzeugeninterviews.