Stark durch Sport - stark durch Alkohol?
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„Gelungener Doppelpass zwischen Fußball und Suchtprävention“ - Unter diesem Titel informierten die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und der Deutsche Fußball-Bund (DFB) die Presse im Jahr 2005 über ihre Vereinbarung, auf dem Gebiet der Suchtprävention zusammenzuarbeiten. Unter welchen Bedingungen kann der Doppelpass gelingen? Das ist die zentrale Frage dieses Buches. Riskante Formen des Alkoholkonsums nehmen gegenwärtig bereits unter Heranwachsenden zu. Angesichts der Gefahren für die Persönlichkeitsentwicklung der Betroffenen stellt sich die Frage, ob das Engagement in einem Sportverein in diesem Zusammenhang einen protektiven Beitrag leisten kann oder nicht vielmehr selbst eine Gefahrenquelle ist. Im Rahmen dieses Buches wird das Verhältnis von Sportengagement und Alkoholkonsum vor dem Hintergrund eines sozialisationstheoretischen Ansatzes analysiert. Der aktuelle Forschungsstand wird in einem Beziehungsgefüge von Sozialisationsbedingungen, Stress und Bewältigungskapazitäten interpretiert. Nach dem theoretischen Modell gelingt Jugendlichen die Auseinandersetzung mit alltäglichen Anforderungen, ohne auf Alkohol zurückzugreifen, sofern sie über ausreichende psychosoziale Ressourcen verfügen. Ein Engagement im Sportverein kann diese Ressourcen stärken. Die empirische Untersuchung an jungen Vereinsfußballern, die quantitative und qualitative Verfahren miteinander verbindet, zeigt, dass diese Annahmen in wesentlichen Punkten differenziert werden müssen. So schützt z. B. eine starke Selbstwirksamkeitserwartung nur vor riskanten Praxen, wenn Jugendliche über Problembewusstsein verfügen. Auf der Grundlage solcher Untersuchungsergebnisse lassen sich Ansatzpunkte für effektive Interventionsmaßnahmen gewinnen.