Maqām traditions of Turkic peoples
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Der Band präsentiert die ergebnisse der 4. Tagung der 1988 gegründeten Study Group „maqam“ des ICTM. Sie fand auf Einladung des Staatlichen Konservatoriums für Türkische Musik an der Technischen Universität vom 18. bis 24. Oktober 1998 in Istanbul statt. Das Hauptthema der von Spezialisten aus zwölf Ländern wahrgenommenen Tagung galt den „Maqam-Traditionen der Turkvölker“. Obwohl es, wie üblich, möglich war, auch neue Ergebnisse aus anderen Forschungsarbeiten vorzutragen, war dieses Thema bewußt in den Mittelpunkt gestellt worden. Gerade das musikalische Erbe dieser Völker mit seinen vielfältigen Traditionslinien ist nicht nur äußerst reich an zum Teil noch nicht erschlossenen und international noch kaum bekannten Musikproduktionen, sondern zugleich und überdies äußerst aufschlußreich für das Verständnis des maqam-Prinzips und seine verschlungene Geschichte überhaupt. Zum Teil wurde diese Orientierung schon mit dem zweiten Meeting der Studiengruppe verfolgt, dessen Angebote neue Argumentationsstränge eröffnet hatten. Das war auszubauen, und neue, detaillierte Kenntnisse waren zu erschließen. Wie die mit dem Bericht publizierten Referate der 4. Tagung der Studiengruppe belegen können, erweitern die vorgelegten Forschungsergebnisse in wichtigen Punkten die bisherigen Kenntnisse und Interpretationen. Geschichte und regionale Differenzen der mittelasiatischen maqam-Praxis werden deutlicher herausgearbeitet, manche interregionalen und internationalen Wechselbeziehungen und Einflüsse werden behandelt, in das Dunkel des Systemwechsels im späten Mittelalter, der schon auf der 2. Tagung angesprochen wurde, wird etwas mehr Licht gebracht, und neben vielerlei weiteren wichtigen Beiträgen gibt es sogar eine Präsentation der im Grunde lediglich terminologisch hier eingebundenen, deshalb aber nicht weniger faszinierenden Naggara-muqamliri der Uiguren. Insgesamt sind es 23 Vorträge, die in den Bericht eingegangen sind. Bis auf drei, deren Autoren verhindert waren anzureisen, sind sie auf der Tagung vorgestellt und diskutiert und in der Folge von den Autoren mehr oder weniger überarbeitet worden. Die von Anbeginn der Arbeit der Studiengruppe schon festgestellte, mit der Vielfalt des behandelten Gegenstandes zusammenhängende terminologische Problematik ist daher auch im vorliegenden Falle nicht gelöst worden. Sie hat sich mit der Ausdehnung des Quellen- und Materialhorizonts sogar erweitert. Das Problem ist auch deshalb diffizil, weil die schriftliche Umsetzung der Lautung der speziellen Termini nicht zuletzt auch als regionales und historisches Kennzeichen funktioniert. Zum Beispiel kann die überlieferte Schreibweise maqam den damit bezeichneten konkreten Sachverhalt der Musiktraditionen in Mittelasien in historischem oder auch regionalem Bezug von maqam und mugam absetzen. Hier ist noch viel zu tun.