Kompetente Lehrer ausbilden
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Nicht erst seit PISA werden die Aufgaben der Lehreraus- und -weiterbildung und die an sie gestellten Anforderungen in Wissenschaft, Öffentlichkeit und Politik diskutiert. Dabei scheint die Segmentierung der Lehrerbildung in drei weitgehend unverbunden nebenbzw. gegeneinander arbeitende Phasen (Erstausbildung, Referendariat, Weiterbildung) ein großes Problem zu sein. Die Ausbildungsabschnitte dieser drei Phasen finden innerhalb unterschiedlicher organisatorischer Rahmenbedingungen statt, konzentrieren sich zumindest teilweise auf unterschiedliche Inhalte und folgen - so scheint es - auch unterschiedlichen Vermittlungsprinzipien. Dieser Umstand verlangt von den Studierenden, den betroffenen Schulen und den Lehrern einen hohen persönlichen Einsatz. Darüber hinaus kommt es bei jungen Lehrerinnen und Lehrern sehr leicht zu einem . Praxisschock„ in der Referendariatsoder Erstberufszeit. Ein weiteres Manko des Systems ist, dass die Schulen kaum von den Ressourcen und Weiterbildungsmöglichkeiten der Universitäten profitieren. Im Rahmen eines von der Bund-Länder-Kommission geförderten Projektes zur “Wissenschaftlichen Weiterbildung für Lehramtsberufe" suchen die Universitäten Braunschweig, Jena, Lüneburg, München und Oldenburg nach Lösungen der beschriebenen Kontinuitätsproblematik. Im vorliegenden Band berichten die Projektteilnehmer über ihre Vorgehensweisen und Konzepte zur Herstellung und Verstärkung von Kontinuität. Die Universität Jena legt den Schwerpunkt auf die inhaltliche Kontinuität der drei Ausbildungsphasen. Mittels einer an die Delphi-Methode angelehnten Befragung von Experten aller drei Phasen soll die Grundlage dafür geschaffen werden, bei der Konstruktion von Kerncurricula nicht nur inhaltliche Kriterien und in Form von Standards formulierte Forderungen an den Outcome der Ausbildung zu berücksichtigen, sondern auch die gegenseitigen Vorstellungen und Erwartungen der Vertreter der drei Phasen mit einzubeziehen. Der Universität Braunschweig geht es um den Austausch von Expertise der ersten und der dritten Phase unter Einbeziehung der Studierenden. Die Universität Lüneburg konzentriert sich auf die Nutzung der Fähigkeiten und Ressourcen der (zukünftigen) Lehrerinnen und Lehrer in einem IT-gestützten kollegialen Beratungskonzept. An der Universität München steht die kontinuierliche Entwicklung überfachlicher Kompetenzen von Lehrerinnen und Lehrern im Vordergrund. Die Universität Oldenburg stellt allen Projektteilnehmern ihr aus langer Erfahrung resultierendes Wissen über Anforderungen und Möglichkeiten der organisatorischen Verbindung von Lehreraus- und -weiterbildung zur Verfügung.