Einheit und Vielfalt in der türkischen Welt
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Der Tagungsband der 5. Deutschen Turkologenkonferenz bietet einen repräsentativen Querschnitt gegenwärtiger turkologischer Forschung. Den Schwerpunkt der 34 Aufsätze bilden Diskussionen philologischer, linguistischer und literaturwissenschaftlicher Probleme der Türksprachen, die durch Beiträge zu historischen und zeitgeschichtlichen Themen ergänzt werden. Gemäß der „gesamtturkologischen“ Auffassung des Faches werden nicht nur das Türkeitürkische bzw. Osmanische und die Türkei behandelt, sondern es wird den noch wenig erforschten kleineren Türksprachen und -völkern besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Die Themenvielfalt reicht von älteren Sprachstufen („Turkic personal names in Middle Mongol sources“, „Mittelbulgarische Dialekte“, „Satirische Gedichte des osmanischen Dichters Kesfi)über das moderne Türkisch („Genitiv im Türkischen“) und seine Randvarietäten („Sprachkontakt in Nordzypern?“) bis zu entfernteren Türksprachen wie dem Nogaischen im Nordkaukasus („Postverbiale Konverbien im Nogaischen“) oder dem in China gesprochenen Salarisch und Eynu. Die literarischen Untersuchungen befassen sich mit der türkischen Postmoderne („Elif Safaks Roman Bit Palas“) wie auch mit der Volksdichtung anderer Türkvölker („Wiegenlieder im Usbekischen und Kirgisischen“). Neueste Untersuchungen zu aktuellen ideologischen Strömungen in der Türkei („Gibt es einen türkischen Islam?“, „Türkische Kulturpolitik im Internet“) und in Aserbaidschan und zur Situation der Wolgatataren vervollständigen das Bild.