Arbeiterkultur und bürgerliche Kultur in Pilsen und Leipzig
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Am Beispiel der Städte Leipzig und Pilsen untersucht Adina Lieske die Berührungspunkte und Gemeinsamkeiten von Bürgerlichen und Arbeitern auf kulturellem Gebiet. Für die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg zeigt sie, dass es möglich war, über soziale, kulturelle und politische Grenzen hinweg ethnisch-nationale Gemeinschaften zu bilden. Im Zentrum der Studie stehen Orte kultureller Praxis: Bildungsorganisationen, Bibliotheken, Musikvereine, Theater, Museen u. a. m. Die vielfältigen sozialdemokratischen Kulturaktivitäten waren nicht das Resultat eines selbst gewählten Abgrenzungsprozesses von der bürgerlichen Kultur. Vielmehr verdeutlichen sie, dass bei den sozialdemokratischen Akteuren ein ausgeprägter Willen zur gesellschaftlichen Teilhabe und Mitgestaltung existierte, sowohl im national homogenen Leipzig als auch im national heterogenen Pilsen. Diese Studie zeigt ein differenziertes Bild der Gemeinsamkeiten zwischen organisierter Arbeiterschaft und Bürgertum auf kulturellem Gebiet in vergleichender lokalgeschichtlicher Perspektive.