Fluchtpunkt Wien
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Hanns Eislers Vaterstadt Wien bildet den Fluchtpunkt für Annäherungen an drei Komplexe in seinem Leben und Werk: Remigration, Filmmusik und Schauspielmusik. Im Zentrum steht die Periode zwischen Eislers Rückkehr aus dem amerikanischen Exil 1948 und dem Ende seines kompositorischen Engagements in Wien, das eng mit dem Abzug der sowjetischen Besatzungsmacht aus Österreich 1955 zusammenhängt. Im Mittelpunkt von Eislers Film- und Schauspielmusik stehen drei Hauptwerke, die Peter Schweinhardt auf der Grundlage von weithin unbekanntem Noten- und Dokumentenmaterial betrachtet: die Verfilmung von Bertolt Brechts Herr Puntila und sein Knecht Matti (1955), die Drehbucharbeit zur Fidelio-Verfilmung Walter Felsensteins (1953–56) und die Schauspielmusik zu Nestroys Höllenangst (1948). Diese umfangreiche Partitur ist charakteristisch für Eislers Nachkriegsprojekt einer volkstümlich-klassizistischen neuen Musik.