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"Die absolute Negerei"

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Das Unbehagen an der eigenen Kultur führt oft zu einer Hinwendung zu als „authentisch“ empfundenen Menschen und Kulturen. Diese idealisierten „Exoten“ sind häufig das Ergebnis einer Projektionsleistung, bei der die Herkunftsgesellschaft ihre Mängel in einem radikal Anderen lokalisiert. Dies gilt auch für die europäische Avantgarde, die afrikanische Kunstobjekte und Schwarze stilisierte. Der Bezug auf „Afrika“ sollte als ästhetischer Protest gegen europäische Normen verstanden werden, reproduzierte jedoch letztlich gängige Stereotypen. Der spezifische Einsatz solcher Klischees in der ästhetischen Praxis der Avantgarden ist komplexer, als es zunächst erscheint. Das Buch untersucht den Primitivismus der Avantgarden im Kontext der Diskurse über Schwarze während des französischen Kolonialismus und verfolgt seine Entwicklung bis in die späten zwanziger Jahre. Dabei wird die Abhängigkeit avantgardistischer Konzepte von kolonialen und rassistisch geprägten Vorstellungen deutlich. Gleichzeitig eröffnet sich die Möglichkeit einer Subversion kultureller Identitätskonstruktionen in den ästhetischen Praktiken der Avantgarden. Dieses Spannungsverhältnis wird in zwei Kapiteln anhand der Romane „Le nègre“ von Philippe Soupault und „Der Neger Jupiter raubt Europa“ von Claire Goll ausführlich behandelt.

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"Die absolute Negerei", Jan Gerstner

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2007
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(Paperback)
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