Vom Irtysch zum Issyk Kul
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Insgesamt vierundzwanzig Monate hat der Autor in Kasachstan gelebt, die Ferienmonate einmal ausgenommen. Das war eine Zeit der Veränderungen, des neu Beginnens und Suchens. 533 Mails und einige Briefe hat er bekommen, etwa 300 selbst geschrieben. “Es ist wunderbar, mich mit so vielen Menschen verbunden zu wissen, insofern fühlte ich mich hier auch nie alleine oder einsam”, schreibt der Autor in der Nachbetrachtung in diesem Buch. “Möglicherweise war meine Arbeit hier ein klitzekleiner Beitrag zum Verständnis der Menschen und zum Abtragen alles Trennenden, vielleicht so, wie ich als Dreizehnjähriger während meiner ersten Auslandsreise nach Böhmen erfuhr, was Grenzen sind, und mich fragte: Wozu brauchen wir Grenzen? War ich doch damals zu Gast in einer tschechischen Familie, liebevoll aufgenommen von den Eltern meines Freundes Jiri, zu dem noch heute eine treue Freundschaft besteht. Aber ich beginne auch manches zu verstehen, was bisher noch im Rätselhaften verborgen lag. Aber was hier zählt, und das bleibt das Spannende an der ganzen Entwicklung, ist, dass sich Kasachstan ein neues Gesicht gibt; ein Land und ein Volk, das seine Identität lange in einem großen Staat, der aus dem fernen Moskau regiert wurde, untergehen sah und heute neu finden muss und finden wird. Ein Volk findet seine Identität und ich kann sagen, dass ich ein wenig dabei gewesen bin.”