Fachwissenstransfer als Einheit von Fachdenken, Fachwissen und Fachsprache
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Die Frage des Wissenstransfers in der Fachkommunikation ist heute aktueller denn je. Vor allem in der fachexternen Kommunikation wird deutlich, wie wichtig ein adäquater Transfer von Fachwissen ist und welche Rolle dabei das Vorhandensein von Fachwissen, die Anwendung von Fachsprache und die Berücksichtigung fachlicher Denkstrukturen spielt. Die komplexe Verknüpfung dieser drei Aspekte zeigt sich dabei in erster Linie in der fachinternen Kommunikation, die im Mittelpunkt der Betrachtung steht. Die ausführliche Textanalyse lässt konkrete Rückschlüsse auf disziplinspezifische Besonderheiten zu. Interessant erscheint dabei vor allem für den Bereich des Fachwissens die Feststellung, dass hier noch eine große Forschungsarbeit geleistet werden muss, da fachliches Wissen bisher nur ergänzend zu Denken und Sprache untersucht wurde, obwohl es, wie die Analyse zeigt, den grundlegenden Baustein des fachlichen Wissenstransfers ausmacht. Aufschlussreich ist die ausführliche Analyse der sprachlichen Aspekte, die wiederum die Entwicklungstendenzen der Fachsprachen hin zum Englischen als sogenannte lingua franca andeutet. Einen besonders interessanten Aspekt dieser Studie stellt des Weiteren die Betrachtung des Prinzips der in der Medizin gängigen Nomenklaturen dar. Die Analyse der SNOMED CT unter der besonderen Berücksichtigung kognitiver Aspekte ist dabei bemerkenswert. Die Autorin leistet damit einen bezeichnenden Beitrag zur kognitiv orientierten Fachsprachenforschung und versucht vor allem im Bereich des Fachwissens neue Ansätze für weitere Untersuchungen zu bieten.