Erzähl mir für morgen

„Erzähl mir für morgen“ – nicht mehr lange können Menschen erzählen, wie es damals war. Nicht mehr lange können wir ihnen zuhören, wie es war, in der Nazizeit, im Krieg und in den Jahren danach. Denn die Generation, die aus eigener Erfahrung berichten kann, stirbt in den nächsten Jahren aus. Dabei brauchen wir als nachfolgende Generation das Erzählen von Geschichte. Erzählte Lebenserfahrungen sind etwas anderes als Geschichtsbücher. Im Erzählen vereinen sich Erinnerungen, Bewertungen und Prägungen. Wer erzählt, braucht Menschen, die zuhören, die sich beeindrucken lassen, die zustimmen, nachfragen, staunen und mitfühlen. So mündet das Erzählen ein in das Gespräch und eröffnet möglicherweise neue Sichtweisen, die dazu befähigen, heutigen Herausforderungen standzuhalten. Die Auswahl der Autorinnen und Autoren geschah zufällig. Alle gehören aber zum Freundeskreis des MBK, eines freien Werkes in der evangelischen Kirche, das Menschen aller Generationen zum Gespräch über biblische Texte und die je eigenen Glaubens- und Lebenserfahrungen anregen will.